Narkose

In der Regel wird Ihr Tier im Laufe seines Lebens mindestens einmal in Vollnarkose operiert.

Unsere moderne Tiermedizin bietet schonende Narkosen mit einem hohen Maß an Sicherheit. Viele Tierbesitzer fürchten sich dennoch vor einer bevorstehenden Narkose bei Ihren Lieblingen.

Unsere Informationen sollen Ihnen helfen, einige Antworten auf oft geäußerte Fragen zu geben. Wir möchten Ihnen erläutern, was Sie und wir tun können, um die Risiken einer Narkose auf ein Minimum zu reduzieren bzw. auszuschalten.

Was können wir für eine optimale Sicherheit einer Narkose tun?

Am Anfang steht selbstverständlich ein Gespräch und eine gründliche klinische Untersuchung auf Narkosefähigkeit. Herz- und Kreislaufsituation werden überprüft. Sinnvoll ist es außerdem, vor allem bei älteren Patienten, vor einer Narkose eine Blutuntersuchung vorzunehmen. Diese Blutprobenentnahme kann auch noch vor der Narkoseeinleitung beim Legen des Venenkatheters erfolgen. Es werden die Werte bestimmt, die für die Einschätzung der Wirkung von Narkosemedikamenten wichtig sind.

Zur Narkoseeinleitung werden die Medikamente nach Gewicht in die Vene verabreicht. Die Wirkung wird sofort überprüft und einer Überdosierung vorgebeugt. Nachdem der Patient eingeschlafen ist, wird er nun intubiert und an eine Inhalationsnarkose angeschlossen. Zur Unterstützung des Kreislaufes erfolgt während der Narkose eine Dauertropfinfusion. Der Patient wird über die Pulsoxymetrie, das Herz-Atemmonitoring sowie die Kapnometrie individuell überwacht. Während einer Narkose besteht die Gefahr des Auskühlens. Größere Hunde sind davon etwas weniger betroffen als kleine Tiere und Welpen. Um dies zu verhindern, werden die Tiere während der Narkose und danach gewärmt.

Was muss der Tierbesitzer vor und nach einer Narkose beachten? Wie kann ich mein Tier auf eine Narkose vorbereiten?

Hunde und Katzen sollten mindestens 12 Stunden vor der Operation kein Futter erhalten. Wasser müssen sie bis 2 Stunden vor der Operation anbieten. Vermeiden Sie auch größere Anstrengungen am Op-Tag oder am Tag zuvor. Förderlich ist ein kurzer entspannter Spaziergang vor einer Narkose, auch zum Absetzen von Kot und Urin. Das Einnehmen von regelmäßig zu verabreichenden Medikamenten sollten Sie mit dem Tierarzt besprechen. Meerschweinchen und Kaninchen dürfen vor einer Narkose nicht nüchtern bleiben.

Auch nach Wiedererlangung des Bewusstseins ist es weiterhin wichtig, die Körpertemperatur Ihres Tieres zu überwachen. Diese beeinflusst ganz entscheidend die Erholungsphase nach einer Operation. Aus diesem Grund sollte die Körpertemperatur regelmäßig kontrolliert, das Tier in Decken eingehüllt oder zusätzlich mit Wärmflaschen gewärmt werden.

Nach dem Abklingen einer Narkose lässt auch die schmerzstillende Wirkung des Narkosemittels nach, der Wundschmerz kann einsetzen. Hier helfen moderne Schmerzmittel mit langer Wirkungsdauer. Solch ein Schmerzmittel kann am Tag der Operation bereits vom Tierarzt verabreicht werden und zeigt dann 24 Stunden Wirkung.

Am Operationstag wird kein Futter angeboten und Wasser nur in kleinen Mengen bis 2 Stunden vor einer Operation.

Was kann ich sonst noch für eine erfolgreiche Heilung tun?

Bitte beachten Sie die Anweisungen Ihres Tierarztes gewissenhaft. Verabreichen Sie alle Antibiotika genau nach Vorschrift über den vorgegebenen Zeitraum. Ein Halskragen verhindert das Benagen der Operationswunde. Große Anstrengungen sollten auch nach einer Operation vermieden werden.