Welche Ziele verfolgt die Kardiologie?
Erste Hinweise für eine Herzerkrankung sind zum Beispiel:
Wie erfolgt die routinemäßige Herzuntersuchung?
Um eine Herzerkrankung zeitig zu erkennen, bieten wir Ihnen an, Ihr Tier regelmäßig in einer Vorsorgeuntersuchung auf „Herz und Nieren“ vorbeugend zu untersuchen. Zur speziellen Diagnostik einer Herzerkrankung gehören in unserer Klinik neben der Anamnese und klinischen Untersuchung, die Röntgenuntersuchung des Brustraumes (am besten 2 Ebenen) zur Beurteilung von Lunge und Herzgröße auch die Anfertigung eines EKG`s, 24 Stunden-EKG, die Blutdruckmessung sowie eine Ultraschall-untersuchung des Herzens (Echokardiographie).
Nach der genauen Untersuchung wird das Ergebnis von unseren Kardiologen mit Ihnen besprochen und die therapeutischen Maßnahmen genau erläutert.
Hunde und Katzen, aber auch Kaninchen und Frettchen sind Herzpatienten
„Ja, unser Waldi hat ein großes Herz…“ Diesen Satz hören wir oft in Verbindung mit unseren Vierbeinern. Gemeint ist hiermit meistens, dass der Waldi der liebste Spielgefährte ist und ein treuer Begleiter im Alltag. Das Waldi aber manchmal wirklich ein zu großes Herz hat, dass wird uns leider oft erst sehr spät klar. Nur 15 % der Herzerkrankungen sind angeboren, 8 % dagegen entwickeln erst im Laufe des Lebens. Erste Symptome sind für den Besitzer oft ein Leistungsabfall des Tieres, plötzliche Bewegungsunlust, vermehrtes Husten und Kurzatmigkeit oder nächtliche Unruhe. Ganz akute Patienten oder Tiere in einem weit fortgeschrittenen Stadium der Herzinsuffizienz können auch plötzlich umfallen und für kurze Zeit sogar das Bewusstsein verlieren.
Herzerkrankungen kommen bei unseren Haustieren sehr häufig vor und zwar nicht nur bei Hund und Katze, sondern auch bei unseren kleinen Heimtieren wie Kaninchen, oder den Frettchen. Die Erkennung und Behandlung dieser Erkrankungen hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht, insbesondere durch die Einführung des Herzultraschalls.
Hierbei handelt es sich um die häufigste Erkrankung der „kleinen“ Rassen, wie Dackel, Zwergpudel, Yorkshire Terrier usw. In der Regel sind ältere Tiere betroffen. Eine genetische Veranlagung wird angenommen. Eine Ausnahme stellt hier der Cavalier King Charles Spaniel dar, bei dem die Erkrankung häufig schon in jungen Jahren auftritt.
Bei der Endokardiose treten zunächst Veränderungen an den Herzklappen auf. Sie werden knotig und können nicht mehr richtig schließen. Dadurch kommt es zu einem Rückfluß von blut, wenn das herz sich kontrahiert. Dieses „Zurückströmen“ kann beim Abhören des Tieres festgestellt werden. Häufig ist es das Anzeichen der Erkrankung, lange bevor dem Besitzer Veränderungen, wie Leistungsschwäche, Kurzatmigkeit, Atemnot, Husten oder gar Ohnmachtsanfälle auffallen.
Die DCM ist eine Erkrankung des Herzmuskels. Die Herzkammern erweitern sich bei gleichzeitiger Abnahme der Herzmuskeldicke. Außerdem ist eine Abnahme der Kontraktilität zu beobachten. Das Herz verliert an „Pumpkraft“. Über lange Zeit ist das Herz in der Lage, trotz beginnender Veränderungen, eine normale Gewebedurchblutung und einen normalen Blutdruck aufrechtzuerhalten. Erst in fortgeschrittenen Stadien sind Krankheitsanzeichen erkennbar.
Viele Hunde zeigen mangelnde Belastbarkeit, Atemnot, Husten und einen umfangsvermehrten Bauch durch Wasseransammlung (Aszites). Auch Herzrhythmusstörungen kommen häufig vor. Es ist die häufigste Erkrankung bei erwachsenen Hunden der großen Rassen. Häufig wird auch hier eine familiäre Veranlagung als Ursache angesehen.
Besonders häufig sind Dobermann, deutsche Dogge, Neufundländer, Irischer Wolfshund und Bernhardiner betroffen.Aber auch in der Folge systemischer Erkrankungen kann eine DCM auftreten. Schilddrüsenunterfunktion, bestimmte Medikamente (Chemotherapeutika), Magendrehung, Infektionserkrankungen oder diätetische Mangelversorgungen kommen als Ursache in Frage.
Kardiomyopathien sind Erkrankungen des Herzmuskels. Am verbreitesten ist die hypertrophe Kardiomyopathie, aber auch die dilatative Kardiomyopathie, die restriktive Kardiomyopathie und die unklasifizierte Kardiomyopathie kommen bei der Katze vor.
Bei der hypertrophen Kardiomyopathie wird der Muskel durch einen Defekt im Aufbau der Herzmuskelzellen angeregt, immer mehr Zellen zu produzieren und damit an Dicke zuzunehmen. Diese Verdickung kann den gesamten Herzmuskel oder nur einzelne Teile betreffen. Die Dickenzunahme ist v.a. in Richtung des Herzinnenraumes zu beobachten, so dass dieser verkleinert wird. Die veränderte Herzkammer kann nicht mehr ausreichend Blut aufnehmen, so dass das Blut in die Vorhöfe zurückstaut und von dort in die großen Gefäße und die Lunge.Häufig werden deshalb Tiere mit Lungenödem oder Thoraxergüssen vorgestellt.
Diese Veränderungen sind in der Röntgenuntersuchung gut festzustellen, während die Dickenzunahme des Herzmuskels erst im Ultraschall eindeutig darzustellen ist. Allerdings kann eine Hypertrophie auch sekundär, d.h. in der Folge anderer Erkrankungen auftreten, wie bei sytemischen Bluthochdruck und Schilddrüsenüberfunktion. Auch hier gibt es Rassen, die gehäuft von dieser Erkrankung betroffen sind, so wie Maine Coon, Ragdoll, American und British Kurzhaar, wobei für die Maine Coon ein Erbgang nachgewiesen ist.
Eine gefürchtete Komplikation der HCM ist eine Thromboembolie, d.h. ein Verschluß von Gefäßstämmen durch ein Blutgerinnsel. Dieses Blutgerinnsel bildet sich in dem oftmals riesigen linken Vorhof. Wird er abgeschwemmt, wandert er durch den Körper und kann dann auch größere Gefäße verschließen. Sehr häufig ist die Aufzweigung der Hauptschlagader in die Beinarterien betroffen. Die Tiere leiden unter plötzlich auftretenden Lähmungen und hochgradigen Schmerzen. Viele Katzen versterben in den erste Stunden nach Auftreten der Thromboembolie, aufgrund der schweren Herzveränderungen in Kombination mit den Problemen durch die nicht mehr vorhandene Durchblutung der Beine.